Ist die Uferfiltration eine effektive Barriere gegen organische Substanzen und Arzneimittelrückstände?

Die TU-Forschungsgruppe beschäftigt sich mit dem Verhalten von DOC und organischen Einzelstoffen bei der Uferfiltration. Die Forschung soll Einblick in die Vielzahl von Einflussfaktoren geben, die das Verhalten der Organik in der Bodenpassage beeinflussen. Unterschiedliche Redoxverhältnisse, Aufenthaltszeiten und Bodenbeschaffenheiten beeinflussen den Abbau der Organik. Die Forschung im Rahmen des NASRIProjektes konzentrierte sich in der ersten Phase auf ein umfangreiches Feldmonitoring, welches im Zeitraum Mai 2002August 2005 durchgeführt wurde. Dazu wurden drei Feldstandorte in Berlin ausgewählt, an welchen ein deutlicher Einfluss von behandeltem Abwasser auf das Oberflächenwasser vorliegt. Zusätzlich wurde eine Vielzahl von Experimenten an Bodensäulenanlagen durchgeführt. Neben einem 30 mBodensäulensystem in Berlin- Marienfelde, wurden eine redoxgeregelte Bodensäulenanlage und eine temperaturgeregelte Bodensäulenanlage für die Untersuchungen aufgebaut. Die Feldund Bodensäulenproben wurden mittels DOC, SAK, LC-OCD, differenziertem AOX und Spurenstoffanalytik (HPLC-FLD und HPLC-MS/MS) untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass sowohl oxische als auch anoxisch/anaerobe Infiltrationsbedingungen zu einem ähnlich niedrigen DOC führen können. Unter oxischen Verhältnissen ist zur Mineralisierung des BDOC nur eine einmonatige Bodenpassage notwendig, während es unter anoxisch/anaeroben Verhältnissen aufgrund der langsameren Abbaukinetik bis zu 6 Monate dauern kann. Die Ergebnisse der DOCFraktionierung mittels LC-OCD zeigten, dass die Fraktion der Polysaccharide unter allen Bedingungen sehr schnell abgebaut wurde. Dagegen wurde für die anderen Fraktionen (Huminstoffe, Building Blocks etc.) nur eine partielle Entfernung beobachtet. Bezüglich der Spurenstoffe konnte gezeigt werden, dass das Röntgenkontrastmittel Iopromid in allen Felduntersuchungen schnell entfernt wurde. In den Bodensäulenexperimenten zeigte sich, dass die Entfernung durch Metabolisierung und nicht durch Mineralisierung zustande kam. Das Antibiotikum Sulfamethoxazole wurde unter anoxisch/anaeroben Verhältnissen effektiver entfernt (bis zu 80%), während unter oxischen Bedingungen maximal 50% der Ausgangskonzentration abgebaut wurden.

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