
Der Ökologische Landbau verfolgt das Ziel, den Verbrauch von endlichen Ressourcen zu minimieren. „Wirtschaften in Kreisläufen“ ist hier das zentrale Thema. Zur Sicherung einer nachhaltigen Landwirtschaft sollen daher besonders auch regionale Nährstoffkreisläufe geschlossen werden.
Mit der Verwendung von Nährstoffen aus biogenen, erneuerbaren Abfällen könnte die Landwirtschaft nachhaltiger gestaltet werden. Bislang sind Nährstoffkreisläufe weder im konventionellen, noch im ökologischen Landbau hinreichend geschlossen. Das trifft vor allem für den Nährstoff Phosphor zu. Im ökologischen Landbau ist die einzige zugelassene mineralische Phosphorquelle weicherdiges Rohphosphat, das nicht nur eine fragwürdige Düngewirkung hat, sondern auch mit toxischen Schwermetallen wie Cadmium und Uran kontaminiert sein kann.
Im Vorhaben „nurec4org“ (Nutrient recyclates for organic farming) wird geprüft, inwieweit phosphorhaltige Produkte, die sich mit aktuell verfügbaren Rückgewinnungs- und Recyclingverfahren erzeugen lassen, im ökologischen Landbau akzeptanz- und zulassungsfähig sind. Die gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse sollen deutschen und europäischen Zulassungsgremien zugänglich gemacht werden, damit auf dieser Grundlage eine Modifikation der europäischen Verordnung zur Regulierung der ökologischen Landwirtschaft (EC/889/2008) ermöglicht wird. Landwirte, Handel und Wissenschaft werden als wichtige Akteure in die Untersuchungen einbezogen.
Aktivitäten
- Erfassung der Akzeptanzkriterien durch direkte Einbeziehung der Akteure des ökologischen Landbaus
- Erfassung des Marktpotentials für geeignete P-Recyclingprodukte im ökologischen Landbau
- Charakterisierung der Produktqualitäten geeigneter Serienrezyklate
- Anwendung von Bewertungsmethoden für Produkte und Verfahren (Ökobilanzierung, quantitative Risikobewertung)
Projektpartner
Bioland Beratung GmbH; Institut für Agrar- und Stadtökologische Projekte an der Humboldt-Universität zu Berlin (IASP)
Publikationen
Eine Auswahl an Projekt-Publikationen ist über diesen LINK abrufbar.
In der Abwasser- und Klärschlammbehandlung können Düngemittel zurückgewonnen werden. Unter anderem ist die Herstellung von sauberen, schadstoffarmen und gut pflanzenverfügbarem Struvit möglich. Für dieses Nährstoffrezyklat wird eine mögliche Verwendung im Ökolandbau angestrebt.
Das Video wurde von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt im Rahmen des Projekts “nurec4org” gefördert.
Das Projekt ist abgeschlossen. Der Abschlussbericht steht auf der Website der Deutschen Bundesstiftung Umwelt zum Download zur Verfügung.
Downloads
Themenbereich
Presse und Medien
- Eine Studie des Kompetenzzentrums Wasser Berlin (KWB) und der Bioland Beratung GmbH kommt zu dem Ergebnis, dass Struvit aus Klärschlamm als Dünger für den Ökolandbau bestens geeignet ist. Im Vergleich zu verschiedenen möglichen Phosphatprodukten aus Abwasser oder Klärschlammasche sei Struvit die bestmögliche recycelte Düngealternative zu Rohphosphat, teilte die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit, die die Studie gefördert hat.
- Eine Stiftung erkennt in Struvit aus Abwasser die Phosphorversorgung der Zukunft. Ein Öko-Bauer sieht in dem Material nur eine Zwischenlösung.
- Gute Aussichten für den Ökolandbau und für Kläranlagenbetreiber: Das Düngen mit Struvit, einem aus Abwasser zurückgewonnenen phosphathaltigen Mineral, stößt im Ökosektor auf Akzeptanz.
- Klärschlamm auf Biofeldern? Für viele ist das immer noch undenkbar. Dabei düngen einige Nährstoffrezyklate besser und sind weniger schadstoffbelastet als das bisher verwendete Rohphosphat.
- Projetkstudie ergibt: Für den Ökolandbau ist Struvit im Vergleich zu verschiedenen möglichen Phosphat-Produkten aus Abwasser oder Klärschlammasche die bestmögliche recycelte Düngealternative zu Rohphosphat.
- Gute Aussichten für den Ökolandbau und für Kläranlagenbetreiber: Das Düngen mit Struvit, einem aus Abwasser zurückgewonnenen phosphathaltigen Mineral, stößt im Ökosektor auf Akzeptanz.
- EU-Düngemittelverordnung soll faire Bedingungen für P-Rezyklate schaffen. Die Entsorgungssicherung von Klärschlamm wird in der Frage der Phosphorrückgewinnung immer im Vordergrund stehen.
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