Mit einem neuen Aktionsplan der Europäischen Kommission – dem europäischen Green Deal – soll die europäische Wirtschaft nachhaltiger werden. Wichtiger Baustein ist dabei die konsequente Förderung von Prozessen der Kreislaufwirtschaft.
Das Vorhaben ULTIMATE (indUstry water-utiLiTy symbIosis for a sMarter wATEr society) wird in diesem Zusammenhang dazu beitragen, den Bereich der industriellen Wassernutzung noch intelligenter und effizienter zu gestalten. Dies soll mit der Schaffung von Synergien zwischen unterschiedlichen Industriezweigen erreicht werden („Water Smart Industrial Symbiosis“ – WSIS). Ziel ist es, Wasser, Abwasser und alle hier eingesetzten wiederverwendbaren Ressourcen gemeinsam zu nutzen und möglichst im Kreislauf zu führen. Beteiligt sind Unternehmen der Agro-, Nahrungsmittel-, Getränke-, Chemie- und Biotech-Industrie.
Eine zentrale Projektaktivität, die vom KWB geleitet wird, ist die Identifizierung von intelligenten Verknüpfungsmöglichkeiten aller Wasser- und Stoffkreisläufe in den beteiligten Branchen, die dann im Rahmen des Vorhabens überprüft und optimiert werden. Zudem werden neue Konzepte für das Stoffrecycling erarbeitet. Alle Ergebnisse werden in eine interaktive Technologie-Datenbank eingespeist. Darüber hinaus ist das KWB wissenschaftlicher Partner einer in Kalundborg (Dänemark) geplanten Fallstudie. Hier soll der Betrieb einer Kläranlage zur Behandlung von Industrieabwasser in Synergie mit einer benachbarten kommunalen Kläranlage zunächst modelliert und anschließend in den Praxisbetrieb gebracht werden.
Weiterhin wird das KWB für weitere ausgesuchte Fallstudien Ökobilanzen und Risikoanalysen der hier eingesetzten Technologien durchführen. Wie in allen großen EU-Konsortien jetzt üblich, sollen auch in ULTIMATE in „Communities of Practice“ parallel laufende technologische Entwicklungen vom Projekt beobachtet und ggf. in den laufenden Untersuchungen berücksichtigt werden.
ULTIMATE wird von der Europäischen Union im Programm Horizon 2020 (Grant agreement ID: 869318) für vier Jahre mit 16,6 Millionen Euro gefördert. Die Leitung hat das KWR Water Research Institute aus den Niederlanden. Im Vorhaben arbeiten 26 Partner aus Forschungsinstituten, Wasserunternehmen und KMU eng zusammen.