Prozesse der Elimination von Cyanobakterientoxinen bei der Infiltration

In Berlin – wie auch in anderen Regionen Deutschlands – wird ein Großteil des Trinkwassers durch Uferfiltration gewonnen. Durch eine Untergrundpassage mit einer Dauer von meist mehreren Wochen erhält es eine Aufreinigung, die den Aufwand der konventionellen Trinkwasseraufbereitung verringert und eine zusätzliche Barriere gegenüber Schadstoffen darstellt (Kühn 2001). Das Ziel eines interdisziplinären Forschungsvorhabens mit dem Titel NASRI (Natural and Artificial Systems for Recharge and Infiltration) war, die Reinigungsprozesse für verschiedenste Substanzen zu ermitteln und Empfehlungen für das zukünftige Wassermanagement in Berlin abzuleiten (Fritz 2003). Aufgabe der Arbeitsgruppe des Umweltbundesamtes war dabei zu klären, wie wirksam Microcystinen (MCYST) als wichtigste Gruppe der Cyanobakterientoxine durch die Bodenpassage eliminiert werden. Im Folgenden werden einige Schlüsselergebnisse berichtet. Für eine ausführliche Ergebnisdarstellung siehe Grützmacher et al. (2006). MCYST sind in der Regel überwiegend (> 90 %) zellgebunden, so dass die physikalische Filtration der Zellen an der Sedimentoberfläche als Eliminationsprozess im Vordergrund steht (Grützmacher et al. 2003). Das extrazelluläre MCYST wird dagegen überwiegend biologisch abgebaut (Lahti et al. 1998, Grützmacher et al. 2005a). Um unter naturnahen Bedingungen Extremfälle für den biologischen Abbau zu simulieren, wurden i) Freilandversuche unter variierenden Redoxbedingungen und ii) Laborsäulenversuche bei unterschiedlichen Temperaturen durchgeführt. Ferner wurde die Freisetzung von MCYST aus sedimentierten Zellen untersucht.

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