Modellierung der Spurenstoffelimination im Klärwerksablauf durch Ozonung im Labormaßstab. Erprobung alternativer Indikatoren zur Abschätzung der Ozon- und OH-Radikalexposition

Aufgrund einer unzureichenden Spurenstoffelimination in der konventionellen Abwasserbehandlung, bilden Klärwerke einen wichtigen Eintragspfad anthropogener organischer Spurenstoffe in Oberflächengewässer. Zum Abbau der Belastung durch organische Spurenstoffe im Klarlauf rüsten nach und nach Klärwerke mit einer vierten Reinigungsstufe auf. Dabei wird zur Entfernung der Spurenstoffe auf Aktivkohle oder Ozonung zurückgegriffen. Für die entsprechenden Modifikationen der Klärwerke werden zuvor häufig aufwendige Pilotuntersuchungen durchgeführt, um die entsprechenden Prozessparameter für die Auslegung zu bestimmen. Um diesen Prozess zu umgehen und die damit entstehenden Mehrkosten und Arbeitskräfte zu reduzieren oder gar einzusparen, sollten Pilotierungen durch schnelle, aussagekräftige Experimente im Labormaßstab ausgewechselt werden. Im Rahmen dieser Arbeit wurde eine Testmethode zu der Ozonung durchgeführt und der Einfluss der Zugabeart, der Temperatur, der Wassermatrix und des Gehalts an DOC und Nitrit untersucht. Für die Validierung der Simulationsumgebung und der Vorhersage des Spurenstoffabbaus in Abhängigkeit von den Einflussfaktoren wurden entsprechende Versuche in dem Institut für Wasserreinhaltung an der Technischen Universität Berlin durchgeführt. Die Testmethoden eines Batch-Verfahrens, bei der eine variierende Menge an hochkonzentrierter Ozonlösung in dem konstant gehaltenen Probevolumen gegeben wird, wurde mit der indirekten Messung der Ozonexposition durch Indigo (DIN 38408-3) gekoppelt und verschiedenen Variationen der Einflussparameter ausgesetzt. Neben der Indigomessmethode wurde auch die Alternative mit Nitritquench ausprobiert und festgestellt, dass diese sich dafür nicht eignet. Durch das Testen der Zugabeart konnte festgestellt werden, dass eine 1: 2 Dosierung einer 2-Punktinjektion am effektivsten für die Elimination der meisten Spurenstoffe ist. Des Weiteren führte eine Variation der Probentemperatur bei Batch-Versuchen zu einer Senkung der Ozonexposition und zu keinen nennenswerten Einflüssen auf die Spurenstoffelimination. Drei Kläranlagenabläufe aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands mit unterschiedlichen pH-Werten, DOC- und Nitritkonzentrationen wurden verglichen. Dabei wurde festgestellt, dass die Korrektur des Ozoneintrags um einen Nitritfaktor und der Bezug auf den DOC zwar ein gutes Instrument darstellen, um unterschiedliche Wassermatrizen vergleichbar zu machen, jedoch nicht ganz ausreichend ist. Während die Kläranlagenabläufe ähnliche Ergebnisse der Spurenstoffelimination bei der Auftragung über SAK254 liefern, wurden bei der Auftragung von Spurenstoffs Abbau über EDOC,korr einige Diskrepanzen festgestellt, die nicht durch eine pH-Wert Korrektur wettgemacht werden konnten. Analog sah die Situation auch bei der Ozonexposition aus. Dies lässt sich durch die verschiedene Zusammensetzung des organischen Materials und der Menge an als Radikalfänger agierenden Stoffen im Kläranlagenablauf erklären. Nichtsdestotrotz erwies sich ein linearer Zusammenhang zwischen dem delta SAK254 und der Elimination jeden Spurenstoffes, der als ein robustes Instrument zu der zu erwartenden Entfernung bei einem bestimmten Ozoneintrag verwendet werden kann, allerdings nur, wenn pH-Wert ebenfalls mitberücksichtigt wird. Zur Vorhersage der Spurenstoffelimination wurden auch die theoretischen möglichen OHRadikalexpositionen aus den Ozonexpositionen berechnet. Dabei ergaben sich bei allen Kombinationsmöglichkeiten sehr große Varianzen, von denen keine den realen Messwert getroffen hat.

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