IWIQ

Integrierte Wasser- und Wärmerückgewinnung im Quartier

Die Metropolregion Berlin-Brandenburg gerät zunehmend unter Druck: Verdichtung, Bevölkerungszuwachs und neue Industrieansiedlungen lassen den Wasserbedarf steigen – während die verfügbaren Ressourcen durch den Klimawandel schwinden. Gleichzeitig steht die Wärmewende im Gebäudebestand vor großen Herausforderungen.

Projektauftakt von Reallabor IWIQ am 25.08.25

Unser Ansatz

Mit dem Reallabor IWIQ erproben wir am KWB gemeinsam mit unseren Partnern, wie sich urbane Wasserkreisläufe entlasten und gleichzeitig energetisch nutzen lassen. Im Fokus steht die Integration einer dezentralen Aufbereitung von gering verschmutztem Grauwasser in Bestandsgebäuden – etwa aus Dusche, Küche oder Waschmaschine. Dieses wird vor Ort zu hochwertigem Betriebswasser aufbereitet und zunächst als Toilettenspülwasser verwendet. Perspektivisch kann es darüber hinaus für Waschmaschinen, Gartenbewässerung, Gebäudekühlung oder Versickerung genutzt werden. So lässt sich der Trinkwassereinsatz um bis zu 60 % senken.

Wärme zurückgewinnen – Synergien nutzen

Gleichzeitig nutzen wir das energetische Potenzial des Grauwassers: Über Wärmerückgewinnung kann die enthaltene Abwärme lokal verwertet und perspektivisch auch in die kommunale Wärmeplanung eingebunden werden. Diese Kombination von Wasser- und Wärmerückgewinnung auf Quartiersebene erproben wir exemplarisch an mehreren Standorten im Berliner Stadtgebiet – und nutzen dabei gezielt das Gelegenheitsfenster anstehender energetischer Sanierungen im Gebäudebestand.

Block 6 und DDR-Plattenbauten als Reallabore

Ein zentraler Standort ist die Grauwasseranlage „Block 6“ in Berlin-Kreuzberg, die bereits seit 2006 besteht. Sie dient im Projekt als Plattform zur Weiterentwicklung der Betriebswassernutzung und Prozessoptimierung. Dort wird untersucht, wie mit möglichst einfacher Messtechnik eine robuste und kostengünstige Betriebsführung gelingen kann – eine entscheidende Voraussetzung für die Skalierung auf andere Standorte.

Darüber hinaus werden auch die weit verbreiteten DDR-Plattenbauten des Typs „WBS 70“ in den Blick genommen. Aufgrund ihrer standardisierten Bauweise bieten sie ein enormes Potenzial für die Übertragung erfolgreicher Lösungen auf eine Vielzahl von Quartieren. Um Planungs- und Sanierungsprozesse effizienter und transparenter zu gestalten, setzt IWIQ zudem auf Methoden des Building Information Modeling (BIM).

Lernort für Praxis und Forschung

Block 6 dient nicht nur der technologischen Weiterentwicklung, sondern auch als physischer Anker eines hybriden Lernorts. Hier können Unternehmen, Behörden und weitere Akteure eigene Fragestellungen einbringen, regulatorische Anforderungen praktisch erproben und gemeinsam tragfähige Lösungen entwickeln. Der virtuelle Teil des Lernorts wird technische und praktische Einblicke für Quartiersmanagement und Stakeholder ermöglichen.

Beitrag zu Wasser- und Wärmewende

IWIQ leistet damit einen konkreten Beitrag zu zwei zentralen Zukunftsfragen: der resilienten Wasserversorgung in Zeiten knapper werdender Ressourcen – und der lokalen Wärmewende in der Stadt. Wir zeigen, wie technologische Innovation, kommunale Planung und Gebäudebestand zusammengedacht werden können – und so nachhaltige Kreislaufführung entsteht, die übertragbar und zukunftsfähig ist.

Stand der Technik (dunkelblau) und neue Aspekte des Reallabors (hellblau) für Grauwasserrecycling mit integrierter Wärmrückgewinnung im Bestand

Partner
Finanzierung

Möchten Sie die „{filename}“ {filesize} herunterladen?

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.