AD4GD: Daten für den Green Deal

Im Zuge des von der Europäischen Kommission vorgestellten Green Deals soll Europa bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent werden. Hauptziele sind dabei auch, die Biodiversität zu erhalten sowie die Auswirkungen des Klimawandels und die Umweltverschmutzung zu verringern. Im Zuge der Digitalisierung werden in immer mehr Themenbereichen Daten erhoben und zur Verfügung gestellt. Dies geschieht zu einem großen Teil in vielen kleinen dezentralen Netzwerken. Die Komplexität der umwelttechnischen Herausforderungen erfordert häufig eine Verknüpfung der unterschiedlichen Datentypen, wofür intelligente Werkzeuge auf lokaler und globaler Ebene entwickelt werden müssen. Eine effiziente Verknüpfung von Fernerkundungsdaten (remote sensing), Sensordaten (internet of things), sozioökonomischen Daten und Citizen-Science-Daten kann nur erfolgen, wenn die Daten nach dem FAIR-Prinizip vorliegen. FAIR steht für „auffindbar“ (findable), „zugänglich“ (accessible), „interoperabel“ (interoperable) und „wiederverwendbar“ (reusable).

Das Projekt AD4GD hat sich zum Ziel gesetzt, einen gesamteuropäischen Datenraum (Green Deal Data Space - GDDS) zu gestalten, in dem die unterschiedlichen Datentypen sowie Services zu den Daten nach dem FAIR-Prinzip vorliegen. Der Schwerpunkt liegt auf Interoperabilitätskonzepten, die die semantischen und technologischen Lücken überbrücken.

AD4GD ist kein rein konzeptionelles Projekt, sondern entwickelt sich entlang von drei Pilotprojekten zum Thema Biodiversität, Klimawandel und Zero Pollution, für letzteres ist das KWB zuständig. Bei dem Pilotprojekt geht es um die Wasserqualität und -verfügbarkeit kleiner urbaner Seen in Berlin. Für Seen mit einer Größe von weniger als 50 ha ist nach der europäischen Wasserrahmenrichtlinie ein Monitoring nicht verpflichtend. Dementsprechend gering ist meist das Wissen über diese Gewässer. In urbanen Gebieten stellen sie jedoch wichtige Orte für Biodiversität dar und wirken Hitzeinseln entgegen. Die Wasserqualität wird durch die urbanen Einzugsgebiete maßgeblich geprägt. Die Wasserverfügbarkeit hängt unter anderem vom Versiegelungsgrad der umliegenden Stadtfläche und dem Entwässerungssystem ab. In dem Pilotprojekt geht es darum, das Wissen über einige wenige regelmäßig beprobte Seen auf andere Gewässer zu übertragen, um auf gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen bezüglich der Wasserqualität und -verfügbarkeit reagieren zu können. So wollen wir Fragen beantworten, inwieweit z.B.  abfließendes Regenwasser aus dem Stadtbereich genutzt werden kann, damit kleine Seen in Trockenzeiten nicht austrocknen oder wie wir Satellitendaten nutzen können, um die Veränderung der Wasserqualität kleiner Seen zu beschreiben.

Aus dem Umgang mit den Daten innerhalb der einzelnen Pilotprojekte werden Anforderungen an den GDDS abgeleitet. Im Rahmen von AD4GD werden Daten und Dienste den Wissenszentren der Europäischen Kommission, dem GEOSS-Portal, dem EOSC und ggf. anderen wissenschaftlichen Diensten zugänglich gemacht. Dadurch wird die Nachhaltigkeit der Ergebnisse gewährleistet und der Zugang zum Datenraum für Forschungsreinrichtungen, Entscheidungsträger:innen und die Öffentlichkeit gesichert.

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Finanzierung

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